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Schlossgeflüster

Münster – ich bin nicht zufällig hier gelandet, mitten drin, mit Blick auf den Prinzipalmarkt, die Giebelhäuser und ringsumher viele Gotteshäuser…

„Wenn ich groß bin, möchte ich in einer modernen und gleichzeitig geschichtsträchtigen Stadt leben und arbeiten, am liebsten in Münster“ – so steht‘s in meinem Tagebuch von damals, datiert auf kurz nach dem Zwiebelnkrieg (ungefähr). Besonders groß bin ich nicht geworden, aber das mit Münster hat funktioniert!

Von meiner Münsterbegeisterung erzähle ich gerne so hier und da im Privaten, und jetzt hat sich eine schöne Gelegenheit ergeben, öffentlich zu schwärmen – und dabei auch vor allem meinen aktuellen Recherchestand zum Thema Türmer in Münster darzulegen:

Am 21. Februar 2019
auf dem schönen Schloss Westerholt
in Herten-Westerholt
beim Event „Schlossgeflüster“!

Gemeinsam mit dem vielseitigen Gästeführer Hartwig Homann, ebenfalls jemand, der Münster einfach liebt und darüberhinaus kennt wie kein anderer, werde ich im Gespräch mit dem Veranstalter Gregor Leinweber meine Begeisterung für Münster zum Ausdruck bringen – und meine Irritationsmomente, die es natürlich auch gegeben hat und immer mal wieder gibt.

Hier ist der Link zur Veranstaltungsreihe „Schlossgeflüster“: Klick!

Das ist gleichsam auch ein aktiv gelebter „Turmblick über Wallhecken“, den ich immer gern propagiere – ein neuer interessanter Ort, ein Format, das bestimmt Spaß macht, und der Austausch mit interessierten Menschen, deren Spezies ich naturgemäß sonst eher virtuell begegne, da keine Besucher*innen im höchsten Büro der Stadt Münster gestattet sind. Was mir auch wiederum entgegenkommt – eine Standardfrage lautet zum Beispiel:

Sind Sie dort oben nicht einsam?

„Die Medien“ Fragen Die Türmerin.

Meine Standardantwort: Nein. Alleine? Ja. Aber einsam? Nein, definitiv nicht – ich genieße die Ruhe auf dem Turm und erkläre dies sogleich zum Sprichwort aller Türmer*innen Europas:

Tobt draußen auch der schlimmste Sturm,

genießen wir die Ruhe auf dem Turm!

Türmer*innen aller Länder…

Münster, meine Wahlheimat ab Ende 2013, kann man auf verschiedene Arten und Weisen erklären: dozierend, singend, fasziniert, ernüchtert, … man kann die unterschiedlichsten Facetten finden und beschreiben, und sicherlich ist Münster auch nicht jedermanns/jederfraus Sache – so wie es Weinliebhaber*innen und Bierliebhaber*innen gibt, leben manche Menschen vielleicht lieber in… ähm… Bielefeld (?!?) als in Münster. Aber dass Münster wirklich ein Phänomen ist, ist unstrittig.

Münster hat seinen positiv besetzten Platz in der Geschichte Europas durch den Westfälischen Frieden, aber auch das historische Lowlight der Täuferzeit ist weltweit mit Münster assoziiert. Und bei alledem und allem, was vorher, zwischendurch und bis heute geschah, waren stets die Türmer auf St. Lamberti dabei…!

Noch ein Münster-Phänomen: Es kann passieren, dass man in Rimini (gleich hinter Bielefeld, glaube ich) am Strand auf einmal einen Ausruf hört: „Jovel!“ und sofort wird einem warm ums Herzchen – da ist ja jemand aus der Wahlheimat! Die Geheimsprache Masematte, unverwechselbar und einzigartig mit Münsters Geschichte verwoben… -> wen speziell meine Masematte-Begeisterung interessiert, schaut mal auf Schreibmaschinenlyrik (Klick!) vorbei, das ist die Seite der Autorin Marion Lohoff-Börger, die mich in dieser Richtung immer wieder inspiriert. Unsere nächste öffentliche Veranstaltung – für einen besonders guten Zweck:

Und so könnte ich noch stundenlang weiter von Münster, Münster, Münster schreiben, dabei hab ich ja noch gar nicht die unglaubliche, aber wahre Geschichte der Freveltaten bestimmter Türmer im 17, Jahrhundert in Münster erwähnt, derentwegen die Kämmerer notierten: Wiederholte Ausbesserung der Kuppel von St. Lamberten vonnöten zum Preis von …

Aber davon mehr an anderer Stelle –
vielleicht demnächst persönlich,
auf einer Musiklesung oder
auf Schloss Westerholt? 😉

4 Kommentare

  1. Olaf Bergmann

    Tja, ist schön zu lesen über Dein Finden, und immer wieder neu entdecken.
    ( Stadt Münster ).
    Münster ist ja auch eine tolle Stadt.
    Ich glaube der Sinn nach Heimat und das finden dieser in der heutigen Zeit wird immer wichtiger, denn je.
    Deshalb freue ich mich besonders wenn Menschen Ihren Mittelpunkt finden, leben und darüber erzählen können.
    Einfach Toll!
    Ich für mich, möchte ich außer einer Stadt, einem Ort, deren Menschen, Familie, Freunde und Liebe mit dazu einbeziehen.

    Ich lese weiterhin aufmerksam, Gruß Olaf!

    • Türmerin

      Genau, es ist Heimat, es ist eine Art Mittelpunkt, es ist Glück und es ist der Sinn des Lebens im Großen und im Kleinen. Alles Gute wünscht die Türmerin von Münster!

  2. Meggie

    Ein Hallo an die Türmerin,
    Ich habe eben einen Bericht über dich im SWR1 gehört und gleich mal die Seite gesucht! Toll!! Ich werde es weiter verfolgen.
    Ich bin in südwestdeutschland, in Trier seit 1964 , gelandet, als typische norddeutsche.
    Und Münster ist nach Trier unsere bevorzugte Stadt! Es gibt keinen wilsberg, keinen Münster-Tatort den wir verpassen, eben um Münster zu erleben!
    Mein Mann wurde, durch die Kriegswirren , in der Lamberti Kirche getauft, also gibt’s auch dadurch eine Verbindung.
    Viel Spaß beim Türmern!!!
    Günter und Meggie

    • Türmerin

      Hallo Günter und Meggie! Vielen Dank für die schöne Rückmeldung! Trier ist klasse, kann ich gut nachvollziehen 🙂 und eure Nachricht bestätigt wieder meine These, dass letztlich ALLES und JEDE*R eine Münster-Verbindung hat… um St. Lamberti kreist die Sonne! herzliche Turmgrüße aus Münster und alles Gute euch – Martje, Türmerin von Münster

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