Zum Wochenende mit Sonnenschein noch ein wenig Staunen und Kopfschütteln:

Neulich bei der Recherche im Stadtarchiv… eigentlich auf der Suche nach etwas völlig anderem… Der Gang zum Mikrofilm-Gerät, die richtige Filmdose mit der Beschriftung „Westfälischer Merkur 1880-1881“ eingelegt, scharf gestellt, und los ging’s… da fiel mir so Dieses und Jenes ins Auge, woran ich die interessierte Leserschaft gerne teilhaben lasse – ein kleiner Einblick in die Recherchearbeit (auch bekannt als „Vom Hölzken aufs Stöcksken“):

Am 13 September 1880 gab es anscheinend eine Schlägerei, beteiligt waren 3 Artilleristen und 7 Zivilisten. Wer angefangen hat, ist nicht festzustellen. 

 

„15. Januar 1881: Ein fremder Mensch versuchte gestern vor Mauritzthor auf die Tochter eines hiesigen Postschaffners ein unsittliches Attentat. Er wurde aber verscheucht. Seine Identität ist festgestellt.“

 „4. März 1881: Der Besuch des Schloßgartens ist Kindern unter 10 Jahren ohne Aufsicht von Erwachsenen nicht mehr gestattet.“

 „5. April 1881: Kürzlich haben wieder mehrere Zigeunerbanden die hiesige Gegend unsicher gemacht. (…) Eine andere Bande (…) kam nicht so billig (…) davon, sondern wurde von den Bauern so weidlich durchgeprügelt, daß sie die Lust zur Wiederkehr dorthin so bald nicht anwandeln wird. Es dürfte doch nun endlich wohl an der Zeit sein, das Land von einer solchen Plage zu befreien.“

 „11. April 1881: Die ersten Schwalben haben sich, wie man beobachtet hat, wieder hier eingefunden.“

 

(sic!)

Wenn ich jetzt noch einmal jemanden sagen höre, früher sei alles besser und friedlicher gewesen . . . ähm – sind eigentlich schon die ersten Schwalben gesichtet worden? 😉

Übrigens: Die Artikel, nach denen eigentlich gesucht worden war, habe ich dann auch noch gefunden – doch das ist eine andere Geschichte, die vielleicht eines anderen Tages hier erzählt werden wird.