Am 26. Januar vor 164 Jahren wird Eli(as) Marcus

in Münster geboren (1854).

Eli Marcus
Unter seinem eigenen Namen und dem Pseudonym Natzohme (eine Figur aus einem selbstverfassten Theaterstück) war Marcus ein umtriebiger Schriftsteller und Schauspieler in den Kreisen des berühmten Zoogründers Professor Hermann Landois (Zoologische Abendgesellschaft).


Er schrieb unter anderem Karnevalsstücke in niederdeutscher Mundart.

Ein Freund und Nachbar von Eli Marcus war der Bildhauer August Schmiemann – der Erschaffer des Original-Kiepenkerl-Denkmals (das nach dem II. Weltkrieg von Albert Mazzotti Junior neu geschaffen worden ist).

Der Name Marcus ist uns heute vor allem ein Begriff im Zusammenhang mit Schuhe-Shopping auf der Ludgeristraße und auf der Salzstraße: Hier befinden sich die Schuhgeschäfte, die noch den Namen des Gründers – des Vaters von Eli Marcus – tragen, sie gehören jetzt zu Zumnorde.

Am 13. September 1935 starb Eli Marcus in Münster.


Am gleichen Tage – nur etwas früher, nämlich 1833, kam Francisca Bernardina Wilhelmina Elisabetha Ney zur Welt, kurz Elisabet (ihr Künstlername, ohne h).

Elisabet NeyDiese außergewöhnliche Frau war wohl weltweit die erste Künstlerin, die von ihrer Arbeit leben konnte. Als Bildhauerin war sie zunächst in ihrer Heimat Münster erfolgreich, nach ihrer Emigration 1871 mit ihrem Mann Edmund D. Montgomery und einer glücklosen Episode als Farmerin, wurde sie auch in Austin, Texas, als Bildhauerin gefeiert.

Am 29. Juni 1907 starb sie – fern von Münster. Nach ihrem Tode setzten sich Freund*innen und Kolleg*innen dafür ein, dass aus ihrem Atelier in Austin ein Museum werden konnte – das Elisabet Ney Museum (auf der offiziellen Austin-Seite, klick!), mit vielen pädagogischen Angeboten. Ist vielleicht schon mal jemand von meinen sehr geschätzten Leser*innen dort gewesen und kann mir exklusiv berichten? Das wäre hamel jovel!

Eli Marcus (siehe oben) war acht Jahre alt, als er Elisabet Ney zufällig in Münster in einem Kaufhaus sah.

Jahrzehnte später notierte er als 70jähriger, wie groß der Eindruck gewesen ist, den die Künstlerin auf ihn gemacht hatte (siehe MünsterWiki, klick!).