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Volkstrauertag

Volkstrauertag, zwei Sonntage vor dem Ersten Advent, seit 1952, ein sogenannter stiller Tag.
Zum Gedenken an die Kriegstoten und Gewaltherrschaftsopfer aller Nationen.

Auch im Jahr 2017 ein Thema, das nicht im reinen Gedenken an ferne Zeiten, sondern durch Kriege und Gewalt leider aktuell und präsent ist in unserer Welt und Gegenwart. 

Ich stelle mir immer wieder vor, wie es den Türmern vor mir hier oben in der kleinen Stube ergangen ist, wie ihre Einstellung zu den Festen und Gedenktagen durch das Jahr gewesen sein mag. Wer von ihnen vielleicht auch tagsüber über den Friedhof gegangen ist und abends gedankenschwer zum Dienst auf den Turm von St. Lamberti.

Die zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag wird veranstaltet vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Klick!).

Pressemitteilung der Stadt Münster:

Gedenken zum Volkstrauertag
Kränze für Opfer von Krieg und Gewalt / Sonntag, 19. November / In Roxel Kranzniederlegung am Samstag

Münster (SMS) Am Volkstrauertag wird traditionell der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Auch an zahlreichen Mahnmalen in der Stadt werden am Sonntag, 19. November, Kränze niedergelegt.
In Sprakel beginnt die Gedenkfeier am Ehrenmal nach einem Gottesdienst (9.45 Uhr) gegen 11 Uhr am Mahnmal an der Nienberger Straße, in Kinderhaus nach einem Gottesdienst (11 Uhr) am Mahnmal um 12 Uhr, am Handorfer Ehrenmal um 12.30 Uhr, in Angelmodde um 11.15 Uhr (Ehrenmal auf dem Kommunalfriedhof an der Homannstraße), in Wolbeck um 13 Uhr (Ehrenmal) und in Hiltrup ab 11.45 Uhr (Start ab Clemenskirche, Patronatsstraße).

In Albachten folgt die Kranzniederlegung nach dem Gottesdienst um 16.30 Uhr, in Roxel bereits am Samstag, 18. November, nach dem Gottesdienst um 18.30 Uhr. In Nienberge findet die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal nach dem Gottesdienst (9 Uhr) am Sonntag statt; im Anschluss folgt die Kranzniederlegung auf dem Friedhof Nienberge.

Bereits am Freitag, 17. November, werden die Kränze am Ehrenmal der Lützowkaserne (10 Uhr) und auf dem Ehrenfriedhof Dorbaum um 15.30 Uhr niedergelegt.

Kontaktdaten:
Herausgeberin: Stadt Münster
Presse- und Informationsamt, 48127 Münster
Telefon: 0251 / 492 1301, Fax 0251 / 492 7712
Internet: http://www.muenster.de/stadt/medien

Eine Übersicht über die Kriegsgräber (Gräber für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, Gefallene, im Lazarett Verstorbene, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, durch die Luftangriffe ermordete Zivilisten) in Münster findet man auf den Seiten des städtischen Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit (Klick!).

Als besonders ergreifend empfinde ich einen Stopp auf dem Weg von der Innenstadt nach Kinderhaus am Feldweg nahe der Gasselstiege – dort ist ein kleiner Ehrenfriedhof für zehn sehr jung gefallene Soldaten. Dort innezuhalten, die Namen und Lebens- bzw. Sterbedaten auf den Kreuzen zu lesen, macht nachdenklich und traurig, und es fehlen die Worte.

Ich war auch letztes Jahr am Volkstrauertag hier in Münster auf Friedhöfen unterwegs und habe einige Fotos von Kreuzen, Gräbern und Details gemacht und zusammengestellt. Am Volkstrauertag möchte ich diese nun veröffentlichen. Es ist interessant, auf wie viele unterschiedliche Weisen ein Kreuz dargestellt werden kann und welche Symbole Trauer (aber auch Dankbarkeit und Zuversicht im Glauben!) ausdrücken.

1 Kommentar

  1. magnifiqueyaz

    Die Gräber an der Gasselstiege besuche ich regelmäßig,wenn ich mit meinem Hund dort lang spaziere.Immer wieder bewegt mich das Leben & Sterben dieser Männer,die doch im Grunde noch Kinder waren.Neugierig,voller Tatendrang und plötzlich ist da nichts mehr.So lange es auch her ist,Gewalt & Kriege sind immernoch präsent.Und häufig sind es Kinder,oder aber Kindsköpfe,die dafür ihr Leben lassen.
    Wir müssen für sie beten.

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