Am 15.05.2015 feierten die Städte Osnabrück und Münster das ihren Rathäusern mit Friedenssälen verliehene Europäische Kulturerbe-Siegel, kurz EKS genannt. Vormittags besuchte eine Delegation aus Münster die Stadt Osnabrück, nachmittags wurde dann gemeinsam in Münster ein Festakt begangen und man saß zusammen beim „Friedensmahl“ auf eigens dafür entworfenen Hockern.
Was früher die Friedensreiter waren, die ausritten, um in allen Teilen des Landes den beschlossenen Westfälischen Frieden zu verkünden, waren diesmal Leezen-Reiter (Leeze ist das münstersche Masematte-Wort für Fahrrad).
Die beiden Oberbürgermeister, Wolfgang Griesert und Markus Lewe, strahlten mit der Sonne um die Wette.
In beiden Städten wurde 1648 ein geschichtliches Novum erreicht: Friedensverträge durch Verhandlungen statt erzwungen durch militärische Waffengewalt – „Toleranz durch Dialog„, in Münster Skulptur gewordenes Motto.
Zur Feier des Tages war der Prinzipalmarkt festlich beflaggt, reservierbare Tische und Leckereien standen bereit, denn die Bürger*innen von Münster konnten so selbst Gastgeber*innen des „Friedensmahls“ sein:
„Gemeinsames Essen und Trinken hat sich in allen
Epochen und Kulturen als wirksame symbolische
Handlung bewährt, um Frieden, Bündnis und
Freundschaft zu stiften und zu erhalten.“(Prof. Dr. Gerd Althoff, Exzellenzcluster ‚Religion und Politik‘ der Uni Münster)
Für das stimmungsvolle musikalische Highlight sorgte das Quintessenz Saxophon Quintett:
Mein persönliches Highlight war aber, dass Glockenspieler Manfred Schneider mir eine Audienz in seiner Wirkstätte gewährt hat – zum Tag der Niederlande spielte er verschiedene Friedenslieder live oben im Stadthausturm! (Vrede van Münster – feierlich beschworen am 15.05.1648 im heute so genannten Friedenssaal wurde das Ende des 80jährigen spanisch-niederländischen Kriegs – ein Separatfrieden des Westfälischen Friedens.)
Die Aussicht vom Stadthausturm ist auch schön, aus dieser Höhe sieht man die Giebel sonst nie:
Einen schönen ausführlichen Bericht über den 15.05.2015 findet man hier:
ALLES MÜNSTER (Autorin: Edda Klepp)