Der Juni in der Turmstuben-Bücherei sieht folgende Werke und Vorstellungen vor:
Jutta Langheineke und Wolfgang Schmid: „Dachterrassen. Inspiration und Gestaltung
und
Uwe Timm: „Montaignes Turm. Essays“
Außerdem -> Eine Neuerscheinung und Geschenkidee (außer Konkurrenz):
Annette Muenster: „Über den Dächern von Münster – Die Türmerin“
Und:
Tiroler Autor*innen gründen den Turmbund in Innsbruck.

Jutta Langheineke und Wolfgang Schmid: „Dachterrassen. Inspiration und Gestaltung“, BLV Buchverlag, München 2013
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In diesem Werk werden sich Dachterrassen-, Balkonbesitzer*innen und Turmbewohner*innen wiederfinden, denen der Sinn nach Natur auf kleinem oder großem Raum steht.
Sowohl konkrete Gestaltungskonzepte als auch eine genaue Vorstellung von verschiedenen Materialien (z.B. Bodenbeläge, Sichtschutz, Pflanzenauswahl) geben Inspiration und machen Lust auf werkeln, buddeln, Oasen schaffen.
Wolfgang Schmid ist Gartengestaltungsmeister aus Wien, Jutta Langheineken aus Bielefeld hat Gartenbau studiert und ist u.a. Journalistin im Gartenfach.
Ob es auch widerstandfähige Pflanzen gibt, die es auf St. Lamberti mit mir aushalten würden? Meine Orchidee „Valeska“ ist leider letztes Jahr in der Turmstube eingegangen…

Zur Fortbildung im kulturübergreifenden Gartenbereich soll an dieser Stelle auch die Freie Gartenakademie von Wilm Weppelmann in Münster empfohlen sein, am 13. Juni 2015 wird die tolle Vortrags- und Veranstaltungsreihe eröffnet:

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Uwe Timm: „Montaignes Turm. Essays“, Kiepenheuer&Witsch, Köln 2015

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Zu Uwe Timms 75. Geburtstag erscheint diese Essaysammlung seiner Texte und Vorträge, die sehr vielfältig angelegt sind und immer einen sehr persönlichen Bezug zum Autor haben und deshalb auch Einblicke sind in seine Beweggründe des Schreibens und der Inhalte.
Uwe Timm, der auch als Aktivist der Studentenbewegung maßgeblich in Erscheinung trat, kennt man als Autor der verschiedensten Werke, darunter auch Kinder- und Drehbücher, sein berühmter Debütroman von 1974 heißt „Heißer Sommer“, eine Geschichte im Setting der Studentenbewegung der 60er Jahre.
„Montaignes Turm“ wurde für mich natürlich auch wegen des Titels ausgewählt, es handelt sich bei dem titelgebenden „Turm“ um die Versinnbildlichung des Auf- und Ab, vor Allem beim Schreiben, der Turm bietet Ausblick aus erhöhter Position und ist auch Rückzugsort (Höhle), wie das Schreibzimmer eines jeden Autors/einer jeden Autorin – Fluchtpunkt und zugleich wehrhafter Ausguck sind die idealtypischen Formen einer Abgrenzung zur Welt. „Montaigne“ ist natürlich Michel Eyquem de Montaigne, der große Skeptiker und „Vater der Essayistik“ (16. Jahrhundert).
„Zwischen rundem Turm und Montaignes Schriften besteht nämlich eine Homologie: ‚Die Essais sind nicht systematisch auf eine Erkenntnisfindung ausgerichtet, sondern assoziativ, kreisend, fallen sich oft widersprechend ins Wort, ein gedankliches Schweifen durch die Buntheit der Welt, auch durch die der Lektüre, eine suchende, registrierende Bewegung, die letztendlich immer wieder zurückführt in den Turm, wo all die Überlegungen und Gedanken dann zu sich kommen.'“
(Quelle: Uwe Timm wird zitiert in: „Tanz der Papiervampire“ von Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung vom 5. Juni 2015, S. 14)

Annette Muenster: „Über den Dächern von Münster – Die Türmerin“, münstermitte medienverlag, Münster 2015

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Das „e“ im Namen der Autorin ist ein Dehnungs-E, trotzdem freut man sich über diesen Namen bei diesem münsterschen Thema; und es wird noch besser: Die Verlagsinhaberin heißt Dr. Andrea Lamberti. Eine bessere Verbindung hätte sich kein Marketing-Experte ausdenken können 😉
Dieses Buch spricht für sich selbst, es ist z.B. eine Geschenkidee nicht nur für Münsteraner*innen und solche, die es werden wollen. Es berichtet, begleitet von sorgfältig ausgewählten Fotos, von der Geschichte der Turmwächter des St. Lamberti-Kirchturms, insbesondere seit der Amts-Neubesetzung durch die erste Frau auf dieser Position.
Eine wahre Ehre, in einem Buch dieser Art aufzutauchen – denn ich persönlich empfinde in erster Linie die Tatsache der Traditionspflege in Form des Städtischen Türmers (jetzt der Türmerin) als tolles Beispiel eines Alleinstellungsmerkmals der Stadt Münster, und die Möglichkeit, an dieser Tradition mitwirken zu dürfen, ist eine prima Chance für mich als Historikerin und Mensch.

Erwähnen möchte ich hier (wo es um Bücher geht) auch den Turmbund, das ist eine Gesellschaft zur Förderung von literarischen Talenten mit Sitz in Innsbruck:
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Benannt ist der Turmbund nach dem Innsbrucker Stadtturm, da gab es früher eine Türmerwohnung, die heute das Klublokal ist.
Dieser Turm kommt natürlich auf die Liste der zu besuchenden (europäischen) Orte mit Türmer-Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft, die „Tour des Tours“, und gerade diese Verbindung von literarischen Veranstaltungen und Publikationen mit dem Turm und dem speziellen atmosphärischen Wesen einer Türmerstube macht für mich den ganz besonderen Reiz aus.

Toll ist z.B. auch dieses Wortspiel auf der Homepage:

„LiteraTurm – Literatur für Aufsteiger“ 🙂