Das Institut für westfälische Regionalgeschichte
des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL)
in Kooperation mit der
Rechtsanwaltskanzlei „Meisterernst – Düsing – Manstetten“
lädt am 2. Februar 2018 dazu ein,
einen marxistischen Revolutionär aus Münster kennenzulernen:
Ich bin als Türmerin der Stadt Münster immer auf der Suche nach interessanten Persönlichkeiten, die direkt oder indirekt mit Münster zu tun haben – und wenn wir alle Indizien richtig deuten, steht fest: Die Sonne kreist um Münster, wenn nicht gar um St. Lamberti (Top-Insider-Wissen!)
Jetzt bin ich aufmerksam gemacht worden auf einen wirklich interessanten Menschen aus Münster, der Geschichte geschrieben hat und gleichzeitig hier weitgehend unbekannt ist, ausgewandert und viel zu früh verstorben… aber lest selbst:
Weltweit wird 2018 des 200. Geburtstags von Karl Marx gedacht, die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre hat das Interesse an Karl Marx neu belebt, Filme, Bücher und alles mögliche beschäftigt sich dieser Tage mit Marx.
Aber auch der 200. Geburtstag eines engen Freundes und Weggefährten von Karl Marx kann 2018 gefeiert werden – der „Offizier, Journalist, Politiker und marxistische Revolutionär“ Joseph Weydemeyer, geboren am 2. Februar 1818 und aufgewachsen in Münster (Westf.)!
Joseph in der Wikipedia: Klick!
Er war ausgebildeter preußischer Militär, gründete in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts erste Arbeitervereine in Westfalen, schrieb 1848 für demokratische und sozialistische Zeitungen, stand in enger Verbindung zu Karl Marx und Friedrich Engels und floh 1851 in die USA. Dort setzte er sein politisches und journalistisches Wirken in der Arbeiterbewegung fort. Er kämpfte als Offizier in der Armee der Nordstaaten und starb im Alter von gerade einmal 48 Jahren an der Cholera, kurz nachdem er zum Finanzdezernenten der Stadt St. Louis gewählt worden war. Karl Marx trauerte um den „zu früh verstorbenen Freund“.
In den USA ist er Teil der Sozial- und Militärgeschichte. 1944 erhielt ein Schiff der US-Kriegsmarine den Namen „Joseph Weydemeyer“. Seinen Namen hatte die US-Gewerkschaft der Pelz- Lederarbeiter vorgeschlagen. In Münster erinnert bis heute nichts an Joseph Weydemeyer – das sollte sich ändern!
Der Historiker Dr. Karl Ditt referiert über die Arbeiterbewegung in Westfalen.
Er zeichnet die Entwicklung einer der bedeutendsten Emanzipationsbewegungen des 19. Jahrhunderts nach. Westfalen war in dieser Zeit eines der Gebiete mit dem höchsten Industrialisierungsgrad im Deutschen Reich. Ausgehend von der Revolution 1848/49 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs schildert Ditt die Entwicklung der sozialistischen Arbeiterbewegung vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und konfessionellen Verhältnisse sowie der Politik des Staates.
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