Nee, die Türmerin ist nicht karnevalstechnisch fremdgegangen – hier auf Lamberti heißt das immer noch „Münster Helau!“. Aber ein kleiner Städtetrip inklusive mannigfaltiges Stufensteigen ist auch mal ganz fein! Wir waren schon oft in Köln, standen schon oft staunend vorm Dom, gingen schon oft ehrfurchtsvoll in seinem riesigen Inneren umher, aber jedes Mal war der Turm gerade nicht zu begehen – zu spät, zu früh, zu dies, zu das… aber jetzt hat das endlich mal geklappt!

Im Inneren des Doms gibt es auch schon sehr viel zu sehen – das berühmte Richter-Fenster („Südquerhausfenster“), Gerhard Richter hat es entworfen – hier ist es hübsch beschrieben: Klick! (übrigens: der Künstler hat ja auch Münsters profanierte Dominikanerkirche mit einem Kunstwerk ausgestattet: Zwei graue Doppelspiegel für ein Pendel, Klick!) und auch die Christophorus-Figur im Kölner Dom ist sehr ansehnlich: Klick!

Es sind unfassbare 533 (!) Stufen,
die man als Gast von Köln
hinauf steigen kann.
Unten am Eingang
steht sinnigerweise:

Kein Lift – kein Scherz!

Doch so etwas
schreckt eine Türmerin von Münster
natürlich nicht ab;
im Gegenteil!
Challenge akzeptiert!

  • internationale Turmbesteigung…
  • Step Aerobic…

Auf den Zwischenetagen
gibt es allerlei zu sehen.
Nichts für Höhenschwindelgeplagte:
Einen Teil geht man
über eine Metalltreppe
mit Sicht nach unten…

  • Riesenglocke…
  • geheimnisvoller Gang…
  • Glockenetage…
  • da geht’s rauf!
  • von Turm zu Turm…
  • ein Taubsi! (Pokémon)
  • noch höher…
  • eine Hahnenskulptur…
  • Stufen, Stufen, Stufen…

Oben angekommen,
ist das
Glücksgefühl
unbeschreiblich!

  • Turmspitze
  • fast wie Lamberti…
  • Blick auf Vater Rhein…
  • höher geht’s nicht…
  • Dächer von Köln…
  • Engel am Dom…

Beim nächsten Mal ist der Plan,
eine Dachgewölbeführung
mitzumachen.
Soll auch super sein!

  • Abstieg…
  • der perfekte Turmschuh…

Fun-Fact:

Natürlich gibt es auch hier
wieder einen Münster-Bezug,
den erlebe ich schließlich
überall auf der Welt,
denn die Sonne kreist
bekanntlich um St. Lamberti –
Hilger Hertel,
der Mann, dem wir in Münster
„unseren“ neogotischen Lambertikirchturm
zu verdanken haben,
hat an der Kölner Dombauhütte
seine Meisterprüfung
im Steinmetz- und Maurerhandwerk
absolviert!
Und nun vergleicht mal bitte
die Kölner Domtürme
mit dem Turm von St. Lamberti zu Münster.
Merkt ihr’s?
Sogar einen Wiedertäuferkorb
gibt es in Köln,
oder was hat es damit auf sich? 😉

AUFRUF:
Ich würde mich freuen, wenn mir eine*r von euch sehr geschätzten Leser*innen ein eigenes Foto vom großen „Täufer-Korb“ am Kölner Dom zuschicken würde und ich dieses dann hier mit Nennung der Fotografin oder des Fotografen posten dürfte!

Hilger Hertel
wurde übrigens bestattet
auf dem Zentralfriedhof Münster,
ich habe dort sein Grab besucht:

Grab Hilger Hertels auf dem Zentralfriedhof in Münster

Und in der Lamberti-Kirche selbst
hat er sich ein steinernes Denkmal geschaffen
– er ist der „Säulenheilige“
neben dem Nord-Eingang,
wenn ihr vor der schwebenden Schuke-Orgel steht:
linkerhand.

Hilger Hertel Skulptur Lamberti Münster

So schön es auch in Köln war – der Dom bleibt am besten da, wo er ist, und die Türmerin geht am besten weiterhin „nur“ 300 Stufen, und zwar auf den Lambertikirchturm in Münster, allabendlich außer dienstags! 🙂