Am 12. März 1961 wurde die neue Synagoge in Münster eingeweiht.

Foto der Neuen Synagoge Münster

Neue Synagoge Münster, Foto: Brigitte Kappenberg, Münster Marketing

Ihr Vorgängerbau wurde 1880 eingeweiht und 1938 durch SA-Männer im November-Pogrom angezündet. An die alte Synagoge an gleicher Stelle der Klosterstraße und ihr Schicksal erinnert heute ein Gedenkstein.

Hier stand das Gotteshaus der Jüdischen Gemeinde unserer Stadt Münster.
Es wurde am 9. November 1938 ein Opfer des Rassenwahnes.
Von der Gemeinde, die 1938 noch 430 Mitglieder zählte, blieben nur 20 am Leben.
Den Toten zum ehrenden Gedenken, den Lebenden zur Mahnung.
Die Stadt Münster/Westf.

Die Westfälischen Nachrichten meldeten, dass Anfang November 2011 bei Baggerarbeiten für den Erweiterungsbau der neuen Synagoge tatsächlich noch Fundamentreste am Ort des damaligen Thoraschreins gefunden worden sind (Link zum Artikel: Klick!).


Historisches Foto der Alten Synagoge

Foto: historische Aufnahme, Quelle: jüdische-gemeinden.de

Seit 1961 ist die neue Synagoge das Zentrum der Jüdischen Gemeinde von Münster.

Eingeweiht wurde sie durch den Landesrabbiner von Westfalen, Dr. Hans Chanoch Meyer (*3. Oktober 1909, †21. Mai 1991).

Der Architekt der neuen Synagoge von Münster, Helmut Goldschmidt (*16. Oktober 1918, †6. August 2005), machte sich als Erbauer von Synagogen und jüdischen Gemeindezentren in Deutschland einen Namen.

Seine Biographie ist interessant und tragisch:

Nach 1933 war es ihm als Jude wegen der nationalsozialistischen Rassegesetze nicht möglich, Architektur zu studieren, doch unter Pseudonym besuchte er dennoch Vorlesungen an der Kölner Universität und machte Fortbildungen bei verschiedenen Architekten. Weil er nie offiziell eine Ausbildung oder ein Studium abschloss, gilt er als Autodidakt.

1941 wurde er verhaftet und erst nach Auschwitz, dann in das KZ Buchenwald verbracht.

Er hatte Glück: Im Mai 1945 wurde Buchenwald von den amerikanischen Alliierten befreit, und Goldschmidt konnte endlich frei seinem Traumberuf, seiner Berufung,  nachgehen.

Von der Promenade aus gesehen: Synagoge Münster

Die Synagoge Münster, von der Promenade aus gesehen. Foto: Brigitte Kappenberg, Münster Marketing

Da im Laufe der Jahre der Festsaal der Münsteraner Synagoge zu klein geworden ist, wurde das angegliederte Gemeindezentrum erweitert und 2012 feierlich eröffnet.

Die Jüdische Allgemeine schreibt zur Eröffnung:

[Der Festsaal] steht Gemeindemitgliedern wie allen Münsteranern für Versammlungen, Konzerte, Tanz- und Theaterabende zur Verfügung.

Quelle: Jüdische Allgemeine vom 1. November 2012 (Klick!)

Entworfen hat diese Erweiterung der Architekt Nathan Schächter aus Münster.


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Link zum MünsterWiki-Eintrag über Helmut Goldschmidt: Klick!

Link zur Seite jüdischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Westfalen, Hans Chanoch Meyer: Klick!

Link zur Münster-Seite „Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum“ (mit umfangreichen Literatur- und Quellenangaben!): Klick!