Hinrichtungswasser
Heute vor 480 Jahren – am Heilige-Drei-Könige-Tag im Jahre 1536 – verurteilt das Inquisitionsgericht in Wolbeck die drei gefangenen Täufer Bernd Krechting (als Stellvertreter für seinen Bruder Heinrich, welcher die Stadt verlassen konnte), Bernd Knipperdolling und Jan van Leiden zum Tode.
Ihnen sollte alles Fleisch mit glühenden Zangen von den Knochen abgerissen und dann Gurgel und Herz mit glühenden Eisen durchstoßen werden.
Diese glühenden Eisen-Zangen sind der Nachwelt erhalten und können samt der ganzen Geschichte im Stadtmuseum bestaunt werden – natürlich im nicht-mehr-glühenden Zustand.
Nach dem Tode durch Folter (am 22. Januar 1536) werden die Leichen in den eigens dafür angefertigten drei berühmten Körben am Turm der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti aufgehängt. Als Teil der Stadtgeschichte sind die Originalkörbe bis heute am Turme zu sehen. Die Leichen wurden nie entfernt, noch Jahrzehnte nach oben geschildertem Prozess berichteten Reisende von Knochenresten und Überbleibseln – die sogenannten Ratten der Lüfte, ihre Genossen außer-täubischer Art, und Wind und Wetter haben ganze Arbeit geleistet, denn heute sieht man gar nichts mehr in den Körben… bis auf die „Drei Irrlichter“ des Lothar Baumgarten (angefertigt für die Skulptur Projekte 1987, klick!).
Die Täuferkörbe vor blauem Himmel, Foto: Martje Saljé
Mehr über die Körbe (oder volksmundisch: „Käfige“) könnt ihr beim Kollegen Henning Stoffers in einer Bildergeschichte nachlesen, klick!.
Danke Martje,
finde es toll so mal wieder die Geschichte der Wiedertäufer zu erforschen.
Wünsche Dir alles Gute für´s neue Jahr.
Liebe Grüße aus Herne
von Günter!