„Türmen“ – Zur Herkunft dieser populären Redensart.
Achtung: Der folgende Beitrag enthält Spuren von Wahrheit und Satire.

Im Duden steht:

„sich aus einer unangenehmen Situation durch eilige Flucht befreien (…) Synonyme: ausbrechen, das Weite suchen, davonlaufen, (…) die Flucht ergreifen, entfliehen, (…) verduften (…)“

Die WDR-Sendung „Wissen macht Ah!“ und der Blogger Stephan Gärtner haben zwei mögliche Erklärungen für die Herkunft dieser Redensart.

Mit „Türmen“ könnte das Fliehen in den sicheren Turm (Bergfried) einer Burganlage bei einem Angriff gemeint gewesen sein; oder aber ein Ausbruch aus einem Turm der mittelalterlichen Stadtmauern, die oftmals als Gefängnis dienten (auch in Münster).

In dem Buch „Burgen, Schlösser und Adelssitze entlang der Ruhr – Ein Wegbegleiter“ von Klaus Gorzny (Piccolo Verlag, Marl 2002) werden ebenfalls allerlei Redewendungen erklärt und in diesem Fall wird nur auf die Flucht der Burgbesatzung in den Bergfried eingegangen; hier heißt es:

„türmen = fliehen (…) Im Turm waren Lebensmittel angesammelt, die in der Regel für ein halbes Jahr ausreichten. Ein großer Vorrat an Munition, Steinen usw., ermöglichte die Abwehr nachrückender Feinde.“

Im Turm von St. Lamberti lagert die Türmerin ihren Lieblingstee, Nüsse und Trockenfrüchte vom Wochenmarkt. Das reicht allerdings nicht ganz für ein halbes Jahr.

Feindesabwehr funktioniert in Nördlingen (siehe Reisebericht) sehr gut mit einer Katze (unter der Bezeichnung „Taubenabwehr“ wird sie als Stadtangestellte geführt), in Münster muss über eine mögliche Maßnahme noch diskutiert werden. Zur Debatte stehen: Musik der 90er Jahre, ein Original-Laserschwert aus StarWars und lautstarkes Rezitieren aus „Effi Briest“.

Wenn die Türmerin von Münster nach Mitternacht den Turm hinabsteigt und sich bei der Feuerwehr wieder vom Dienst abmeldet um danach in die Nacht zu entschwinden, „türmt“ sie definitiv – jedoch immer nur bis zum jeweils nächsten Abend, wenn sie wieder Dienst hat.