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Turmstubenbücher Mai 2019

1. Klaus-Werner Kahl: Wörterbuch des Münsterländer Platt. Aschendorff Verlag, Münster 2000.

2. Ernst Hofacker: Flint oder der wundersame Gesang des Mellotron. agenda Verlag, Münster 2019.

Zum 1. Buch: Münsterländer Plattdeutsch? Oh ja.

Ich bin ein großer Fan von Mundarten, Regiolekten, Dialekten und sonstigen Sprachen, die vom Hochdeutschen abweichen. Ob in Wittenberg ein herzhaftes „Drink däne Schörlä und mach die Rübe zü!“ oder in Bern ein klares „Äuä!?“ – Deutsch ist bei näherem Betrachten eine recht vielfältige Sprache. Mein besonderes Faible für die Masematte habe ich euch ja schon häufiger geschmust (=erzählt) – live und in Farbe übrigens wieder mit Musiklesung und Marion Lohoff-Börger am 24. Mai 2019 im schönen Hiltrup (siehe m-ART-je-Blog, Klick!). Nun aber hatte ich innerhalb kürzester Zeit mehrererere Berührungspunkte mit dem Plattdeutschen, genauer gesagt mit dem Münsterländer Platt! Und da gilt es bei mir, Bildungslücken plattzumachen – in diesem Fall buchstäblich…

Das vorliegende Wörterbuch von Klaus-Werner Kahl soll mir also künftig ein Auskunftswerk hier oben in der Türmerstube sein – ich danke ausdrücklich und herzlich der Vorsitzenden der Niederdeutschen Bühne am Theater Münster, Elisabeth Georges, nicht zu verwechseln mit der Krimi-Autorin ähnlichen Namens, für dieses pädagogisch-sinnvolle Geschenk! Auf Seite 157 finde ich übrigens dies hier:


Zum 2. Buch: Der Autor Ernst Hofacker hat in Münster studiert und machte sich dann auch als Musikjournalist einen Namen. Als solcher ist er mir vor ein paar Jahren schon mal „begegnet“ – das Buch Rolling Stones – Confessin‘ the Blues, die Musik der Rolling Stones 1963-2010 (Bosworth, 2009) hat mir als Musikerin gut gefallen, da der Autor hier die Geschichten hinter den Songs beschreibt.

Das vorliegende Buch über Flint zitiert auch eine Menge guter Songs, es ist Hofackers erster Roman – und der agenda Verlag aus Münster hat ein stimmungsvolles Coverbild am Lambertibrunnen mit Giebelhäusern im Hintergrund gewählt – der Titelheld Flint sitzt mit Gitarre und einer Finne langhaarig auf dem Rand des Lambertibrunnens.

Ich bin gespannt, was ich aus meinem eigenen Rockmusik-Tourleben und über das „ewige Drama des Erwachsenwerdens“ (Klappentext) so wiedererkenne, und wie viel Münster wirklich in diesem Buch steckt! Vielen Dank an Ernst Hofacker und den Verlag für dieses sehr interessant wirkende Werk für meine Turmstubenbücherei, ich fange sofort an zu lesen…

2 Kommentare

  1. Marion Lohoff-Börger

    Klaus Kahl ist auch ein hervorragender Plattdeutschleher! Durfte das erleben. Guet goahn, leiwe Karl!

    • Wolfram Hütteramm

      Ich denke, dass das stimmt. Allerdings wird seine Rechtschreibung von vielen Plattschreibern des Münsterländer Platt abgelehnt. Trotz allem hat er den Fritz-Reuter-Preis, den er im Jahr 2016 bekommen hat, redlich verdient.

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