Es ist wieder soweit: Neuer Monat, neues Lese-Glück in der Türmerstube!!!
1. Westfälische Erinnerungsorte. Sammelband. Hrsg.: Lena Krull, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2017
2. Ich bin ein Gedicht. Visuelle Poesie und andere Experimente von Reinhard Döhl, Timm Ulrichs & S. J. Schmidt. Hrsg.: Sonja-Anna Lesniak im Auftrag der LWL- Literaturkommission für Westfalen. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2017
1. Westfälische Erinnerungsorte. Sammelband.
Hrsg.: Lena Krull, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2017
Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
„Der Pumpernickel trägt das EU-Siegel ‚Geschützte geografische Angabe‘, und soeben wurde das Urvollkornbrot endgültig geadelt durch Aufnahme in den kanonischen Sammelband ‚Westfälische Erinnerungsorte‘, neben Einträgen wie ‚Teutoburger Wald‘, ‚Kloster Corvey‘ und ‚Westfälischer Frieden‘.“
Ein Erinnerungsort kann eben auch eine typische lokale Speise oder auch ein ebensolches Geräusch sein – im Geschichtsstudium war einer meiner Lieblingsthemenkomplexe: „lieux de mémoire“ (Pierre Nora); für mich ist so ein lieu de mémoire im akustischen Urwald der gefühlten Trillionen Kirchenglocken ganz besonders das wunderschöne ausgewogene Geläut der St. Lambertikirche – das trage ich in mir, und auch in hundert Jahren, wenn ich mal Urlaub in Tasmanien mache, werde ich den Tasmanier*innen von meinen geliebten Glocken in der entfernten Heimat erzählen. Und Pumpernickel bringe ich als Gastgeschenk mit.
Ich bin gespannt, welche Erinnerungsorte ich in dem interessanten Werk „Westfälische Erinnerungsorte“ noch finden werde.
2. Ich bin ein Gedicht.
Visuelle Poesie und andere Experimente von Reinhard Döhl, Timm Ulrichs & S. J. Schmidt.
Hrsg.: Sonja-Anna Lesniak im Auftrag der LWL- Literaturkommission für Westfalen. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2017
Dies ist ein Ausstellungskatalog unter dem Schlagwort „Visuelle Poesie“:
„Buchstaben formen Textbilder, sodass Visuelle Poesie entsteht. Gedichte erscheinen als veränderliche Wortspiele auf Bildschirmen, oder Wortbedeutungen werden in einen Gegenstand ‚übersetzt‘.“
Als großer Lyrikfan freue ich mich über jede (Neu-)Beschäftigung mit poetischen Texten. Es ist sicher sehr inspirierend, die Werke von Döhl, Ulrichs und Schmidt nachzuvollziehen. Der Katalog ist Teil der Ausstellung im Kulturgut Haus Nottbeck, die vom 31. Juli bis zum 3. Oktober 2016 zu sehen war.
Die Visuelle Poesie ist natürlich eine ganz spezielle Form innerhalb des Lyrikozeans. Wenn Timm Ulrichs beispielsweise behauptet „ich bin ein gedicht“, dann unterfüttert er diese Aussage durch sein egozentrisch-monomanisches Manifest. Ein Beispiel für Ulrichs‘ Visuelle Poesie:
Welcher Raum eignet sich besser fürs selber Dichten und Dichtungen-Lesen als eine Turmstube – ich denke dabei gelegentlich auch an Carl Spitzweg, Der arme Poet… und es ist auch klar, dass von mir geliebte Poesie nicht alleine romantischer Natur sein muss… (ich freue mich besonders auf das Lyrikertreffen in Münster und im Vorfeld auf Poetry2017)!
Und nun habe ich mit dem Katalog-Werk ein weiteres Ziel auf dem Radar, um meine neue Heimat Westfalen kennenzulernen: Das Kulturgut Haus Nottbeck mit dem Westfälischen Literaturmuseum in Oelde.
Beschreibung:
„Neben der klassischen Vitrinenschau kommen Hörstationen, Bildschirme etc. zum Tragen, die zur Entdeckung der westfälischen Literaturlandschaft einladen. Hinzu kommen Veranstaltungen, die einen bunten Mix aus Tradition und Innovation bieten…“
Die Täuferzeit in der deutschen und westfälischen Literatur bildet übrigens einen Schwerpunkt der Sammlung – ein weiterer Grund für mich, die ich tagtäglich außer dienstags an den berühmten Original-Täuferkörben vorbeigehe…
In diesem Sinne: Ich packe meine Turmstubenbücher und wünsche euch allen fröhliches Lesen!
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