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Turmstubenbücher Oktober 2017

Im Oktober stehen Münster-Geschichte,
soziokulturelle und linguistische Fortbildung
für die Türmerin auf dem Plan:

  1. Turmstubenbuch: Wilhelm und Hedwig Kiesekamp. Kommerz und Kultur am Ende des 19. Jahrhunderts in Münster.

  2. Turmstubenbuch: Münsterlänner Platt Wörterbuch.


Hartmut Dietz, Wilhelm und Hedwig Kiesekamp. Kommerz und Kultur am Ende des 19. Jahrhunderts in Münster. Westfälische Reihe (Klick!),
Aschendorff, Münster 2016 (2. Aufl.)

Dieses Buch interessiert mich vor allem wegen der Sängerin und Dichterin Hedwig Kiesekamp, von der ich bereits z.B. durch Liselotte Folkerts Veröffentlichungen weiß, dass sie eine bedeutende Rolle in der Brahms-Rezeption in Münster spielte (siehe dazu auch „Münster und das Münsterland“, 1983 , 2. Aufl.; „Liebe Stadt“ 1993). Brahms war in Münster auch in der Villa Kiesekamp in der Hüfferstraße zu Gast. Er hatte Hedwig Kiesekamp über den Dirigenten des Musikvereins Münster, Julius Otto Grimm, kennen gelernt.

Hedwig Kiesekamp

Hedwig Kiesekamp, Quelle: www.ngiyaw-ebooks.org

In der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Münster (Klick!) finden sich viele Dokumente zu Hedwig Kiesekamp, die 1919 nach dem Ersten Weltkrieg starb. Mit diesem Werk von Hartmut Dietz ergreife ich die Möglichkeit, mir ein Buch ins Turmregal zu stellen, ein bisschen mehr zu lernen und zu erfahren, auch was die Ehe und die Familie der Kiesekamps angeht – beide haben sich in vielerlei Hinsichten ergänzt. Und nicht zuletzt ist ja auch die Zeit des sogenannten Kulturkampfes im katholischen Münster äußerst interessant!

Hier (Klick!) kann man einige Seiten probelesen. Nach wie vor gilt mein Angebot, dass ich die Turmstubenbücher, soweit ich sie nicht selbst aus der Bücherei o.ä. geliehen habe, gerne weiter verleihe. Einfach eine Mail an salje(ätt)stadt-muenster(punkt)de oder tuermerin(ätt)muenster(punkt)de schreiben!

Hartmut Dietz hat bereits andere interessant klingende Bücher vorgelegt, über Wilhelm Busch in Münster, über den Sohn von Theodor Fontane in Münster… es gibt noch einiges zu lesen für mich!


Das zweite Turmstubenbuch wird sicherlich sehr häufig zur Hand genommen werden: Es ist ein Wörterbuch für verschiedene Arten der niederdeutschen Mundart des Münsterlandes!

Rita und Rudolf Averbeck, Münsterlänner Platt Wörterbuch, Verlag Thomas Wiege (Klick!),
Hörstel 2017

Die Averbecks sind Experten für das Plattdeutsche, sie geben Sprachkuse und haben z.B. schon vor 10 Jahren ein Lehrbuch für das Münsterländer Platt herausgegeben.

Nach einigen Besuchen bei der Niederdeutschen Bühne im Stadttheater Münster kann ich (als Zugezogene aus dem Lande Weitweitweg) sagen: Das Münsteraner Platt ist in gesprochener, laut verbalisierter Form gut verständlich, und Hannes Demming  höchstselbst (Klick!) gab mir den Tipp, beim Lesen immer laut zu lesen, das übt und macht Spaß.

Früher an meiner Schule gab es auch Vorlesewettbewerbe in Plattdeutsch – allerdings war dies das Bremer Platt. Später an der Uni hörte ich einiges zum Oldenburger Platt – und heute weiß ich mit Sicherheit: Andere Länder, anderes Platt! Heute ist Münster meine Wahlheimat, hier gehe ich nicht mehr freiwillig weg, also ist jetzt das Münsterländer Platt als Variante des Westfälischen Platt zu erkunden! 

Gued gaohn!

2 Kommentare

  1. Dietmar

    Liebe Salje willst Du jetzt Plattdeutsch lernen ? Willst Du deine Turmstubenbücher dann in Plattdeutsch verfassen ?

    • Türmerin

      Hallo Dietmar – ich lerne langsam und stetig dazu, aber die Blogeinträge bleiben hochdeutsch bzw engelländisch 😉

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