Der Frühjahrs-Send auf dem Schlossplatz hat herzerfrischend fröhlich geblinkt und bunt geleuchtet. Die Westfälische Friedenskonferenz sorgte für berührende Momente, als die 103jährige Margot Friedländer den Sonderpreis des Westfälischen Friedens bekam – ihr Ausspruch: „Seid Menschen!“ ist so inspirierend!
Ich war ein bisschen unterwegs in meiner Wahlheimatregion Münsterland (und NRW) und lasse in den Tut-Pausen alle schönen und interessanten Begegnungen der letzten Zeit Revue passieren.
Einige besondere Begegnungen möchte ich der werten Followerschaft dieses Blogs hier mitteilen, weil es viele schöne und interessante Verbindungen gibt, an denen ich euch teilhaben lassen will!

Ihr wisst es, ich bin vor mehr als 11 Jahren nach Münster gezogen, weil sich die Möglichkeit auftat, in dieser Sehnsuchtsstadt eine Stelle anzutreten, in der ich aktiv meinem Spezialinteresse nachgehen kann: mich in die Geschichte der Stadt und der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti tief hineinzulesen und immer wieder zu versuchen, Verbindungen von Vergangenheit und Gegenwart zu finden, Brauchtumspflege lebendig werden zu lassen, als Türmerin von Münster.


Die Türmerin von Münster – hier auf der Überwasserkirche, im Hintergrund der Paulusdom und die Lambertikirche.
Die Türmerin von Münster – hier auf der Überwasserkirche,
im Hintergrund der Paulusdom und die Lambertikirche.

Für diese Chance bin ich jeden Tag erneut dankbar. Mit der Basis-Station der Wahlheimat Münster ist es ein ganz besonderes Vergnügen, hin und wieder Ausflüge zu unternehmen in die Wahlheimat-Region Münsterland. 

Dabei behalte ich die schönsten Bilder im Herzen, genau wie die sympathischen und berührenden Begegnungen.

Nachdem ich letztes Jahr in musikalischer Mission in Sassenberg im Alten Zollhaus (Link: Klick!) war, durfte ich in diesem Jahr in recherchierender Mission zurückkehren und seht selbst, was dabei Verrücktes passiert ist:


Türmerin mit dem historischen Feuerhorn von Sassenberg.
Türmerin mit dem historischen Feuerhorn von Sassenberg.

Im Alten Zollhaus wurde mir das historische Feuerhorn gezeigt, welches früher von einem Feuerwehrmann für Warnsignale genutzt worden war – ein dem Türmerhorn verwandtes Signalinstrument also.  Und diesen Cousin des münsterischen Hornes durfte ich dann für ein Fotoshooting in der Sassenberger Sonne auf dem Kirchturm der Pfarrkirche St. Johannes Evangelist (Klick!) posierend halten; eine Ehre!

Wie kam ich dort oben hin? Mit Glück und Vitamin B!

Als Brauchtumspflegerin ist man immer immens dankbar für Vernetzung und Austausch mit anderen Brauchtumspflegenden. In diesem Fall war es der Verein „Stadtprojekt Sassenberg e.V.“ um Josef Lutterbeck, Dr. Ansgar Russell und Martina Degen. Besonderen Dank an Herrn Dr. Russell für die sehr unterhaltsame und inspirierende Kirchenführung!

Tipp: Jeden Samstag in der Zeit von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr
gibt es (selbstgebackenen) Kuchen und Kaffee
in den Räumlichkeiten des Zollhauses!
Perfekt für eine Radtour.
Schreibt mir gerne, wie ihr’s fandet.


Falls ihr wie ich nicht aus dieser Gegend kommt,
so kann euch das tolle Buch „Der Sassenberg“
von Hans Christoph Fennenkötter
(Heimatforscher, Jahrgang 1939)
bei der Erkundung helfen:

Quelle: https://buergerstiftung-sassenberg.de/buch-der-sassenberg/
Buch-Cover: Der Sassenberg. Eine Spurensuche für Jung und Alt.

Illustriert mit sehr schönen Zeichnungen von Philipp von Ketteler (Klick!), der in einem ganz eigenen, ansprechenden Stil mit Wiedererkennungswert zeichnet und illustriert. Der Untertitel „Eine Spurensuche für Jung und Alt“ verrät die besondere Eignung des Buches als persönliche Begleitung dabei, verschiedene Aspekte des hochinteressanten Ortes individuell  zu erkunden.


Das Osterfest war in diesem Jahr eher verregnet – der Geruch von qualmenden Osterfeuern zog bis hinauf zur Türmerstube!  – und traurig: Papst Franziskus ist am Ostermorgen verstorben. Möge er in Frieden ruhen und die Trauernden durch ihren Glauben an ein Leben nach dem Tode bei Gott getröstet werden. 

Ich war noch nie in Rom oder in der Vatikanstadt, aber viele Menschen berichten mir von Pilgerreisen und den unglaublich faszinierenden Schätzen in den Museen (hier geht’s zu den Vatikan-Museen, klick!).

Und wenn es um Schätze geht, möchte ich euch etwas sehr interessantes ankündigen: In unmittelbarer Nähe zu meinem Arbeitsplatz wird gebaut. Schaut mal hier: 

Hier entsteht das PAULUS – das neue Dommuseum. Der Architekt Jörg Preckel  erklärt: „Wir wollen eine moderne Interpretation des historischen Stadtbildes schaffen“.

Gebaut werden die Häuser auf einem Sandsteinsockel. Über dem Eingang zum Museum wird das Logo des neuen „PAULUS“ zu sehen sein – ein Motiv, das in Anlehnung an die Rundfenster-Anordnung an der Westfassade des Doms entwickelt wurde.

Logo PAULUS weiß auf rotem Grund
Quelle: Bistum Münster (Klick!)

Bis ungefähr Ende des Jahres 2025 oder Anfang 2026 soll gebaut werden – ich bin sehr gespannt.


Hier wird also etwas „hochgezogen“, und an anderer Stelle wurde etwas abgerissen – eine sehr markante Landmarke, die ich vom Lambertikirchturm aus immer gerne als Orientierungspunkt nutzte: Das Kohlekraftwerk von Ibbenbüren ist nun Geschichte…schade!
Hier könnt ihr beim WDR die Sprengung sehen: (Klick!)


Veränderungen, Veränderungen („Changes“ von David Bowie’s Album Hunky Dory 1971 läuft gerade in meinem inneren Radio) – in unserer trubeligen Welt ist alles so volatil, da ist es doch gut, dass es auch Dinge gibt, die Halt und Beständigkeit bieten. Das Türmeramt zum Beispiel. Auf wenig ist heutzutage Verlass; aber dass jeden Tag außer dienstags eine Türmerin oder ein Türmer (fast) ohne Unterbrechungen seit 1383 (oder länger) über Münster wacht und verlässlich lange Töne tutet, wenn alles friedlich ist: Das ist eines der Münster-Versprechen für alle Menschen von nahe und ferne!

Und am 23. April 2025 konnte ich diese frohe Kunde auch in Köln verkünden, live im Radio WDR 2 als Talkgast am Vormittag in der Sendung mit Steffi Neu! Liebe Kölnerinnen und Kölner, wusstet ihr eigentlich, dass der Architekt (Hilger Hertel) des schönen neugotischen Turmes der Lambertikirche zu Münster zuvor in der Kölner Dombauhütte tätig war?

Und jetzt kommt mal bitte nach Münster und vergleicht die Domtürme mit dem Turm, der heute mein Büro beinhaltet! Ich begrüße euch dann mit meiner Laterne winkend, wenn ihr ab 21 Uhr unten am Prinzipalmarkt steht – mich seht ihr winken in Höhe der Himmelsleiter!

Eure Türmerin von Münster.