Ich ziehe um – etwas weiter nördlich, aber immer noch mit 481** als Postleitzahl – und da der Weg zum Arbeitsplatz und damit zur schönsten Kirche weit und breit (total subjektive Meinung!) nun etwas weiter ist, probiere ich es mit einem Pedelec. Huiiiiiii! Das macht Laune! Guter Rad ist zwar teuer, aber lohnt sich 😉
„Guter Rad“ – dieses feine Wortspiel ist auch der Titel eines Werkes, das mir seltsamerweise erst jetzt in der Stadtbücherei auffiel:
Guter Rad. Gedichte von Christian Nachtigäller, Fotografie Andreas Lechtape. Luther-Verlag, Bielefeld 2018 (Klick!)
Andreas Lechtape hat unter anderem bei Pan Walther an der Fachhochschule Dortmund studiert – wer den Namen Pan Walther noch nie gehört hat, lese dazu gerne einmal die Bildgeschichte bei Henning Stoffers: Lichtbildner Pan Walther, Klick!
Lechtape hat viele schöne Bildwerke veröffentlicht, darunter Kunst- und Architekturbände gemeinsam mit namhaften Autoren.
Sein Partner bei diesem Werk ist Christian Nachtigäller, Autor und Künstler aus Telgte, Klick!, der auf seiner Homepage über das vorliegende Buch sagt:
Dieses Buch lässt einen frisch geölten Blick auf das Fahrrad zu. Es ist eine literarische Radtour in seiner schönsten Form. Ideal zum Verschenken und zum selber lesen.
Christian Nachtigäller auf die Frage: „Warum sollten Sie das Buch lesen?“
Ich persönlich freue mich immer über schöne, berührende und auch mal humorvolle Lyrik, und wenn diese dann noch mit meisterhaften Fotos kombiniert ist wie hier: Prima Turmstubenbuch!
Das zweite Werk in der Oktober 2019-Turmstubenbücherei greift den „Luther“ aus dem ersten Werk (Verlag) auf und ist mir ebenso eine persönliche Lesefreude:
Klang der Frömmigkeit. Luthers musikalische Erben in Westfalen. Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) (Hrsg.), LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster, rock’n’popmuseum Gronau, mit Unterstützung der Evangelischen Kirche von Westfalen. Begleitband zur gleichnamigen Wanderausstellung (2016-2018).
Schaut man sich das Inhaltsverzeichnis an, fallen die Themenvielfalt und die vielen illustren Autor*innen auf.
Mit der Reformation begann eine neue Ära der Kirchenmusik in Europa, und für Martin Luther war die Musik eine sehr wichtige Ausdrucksform des Evangeliums. Thomas Mania (rock’n’popmuseum Gronau) schreibt:
Er [Luther] erkannte die Musik als Vermittler von Emotionen mit einer großen Bedeutung für die Wahrnehmung des Gottesdienstes. Der Einsatz bekannter Melodien schuf damals wie heute Vertrautheit und Geborgenheit im Sinne eines Gemeinschaftserlebnisses. (…)
A.A.O., S. 186
Der evangelisch-lutherische Pastor und Liedermacher Fritz Baltruweit wird zitiert:
Luther hat Melodien ‚von der Straße‘ genommen, die zeitgemäß waren, die einfach ‚dran‘ waren.
A.A.O., S. 186
Das gesprochene, aber vor allem auch das gesungene Wort kann Hoffnung, Trost und Glücksgefühle vermitteln und transportieren, auch als Brücke der Gesellschaft wird Musik beschrieben.
Die Wanderausstellung, die die Grundlage für das vorliegende Werk bildet, schlug den Bogen sogar ganz weit z.B. über die Politisierung des Kirchenlieds bis in die heutige Zeit und die Popularmusik als moderner Ausdruck des Evangeliums. Interessant!
Und auch ein Türmerlied kommt vor:
Philipp Nicolais „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ (…der Wächter sehr hoch auf der Zinne) aus dem Jahr 1599 ist ein Thema…
Beide Bücher sind ausleihbar in der Stadtbücherei Münster. Meine Empfehlung!
wieder sehr interssant, danke…
bin auch umgezogen, aber nur mit dem blog…
lg wolfgang
hier noch ein e gratis…;-)………